12.11.2024
Erfahren Sie, wie unsere Zahnarztpraxis in Ehringshausen aktiv Plastikmüll reduziert und wie Sie mit einem kleinen Beitrag helfen können. Gemeinsam für eine umweltfreundlichere Zahnarztpraxis!
Liebe Patienten, liebe Patientinnen,
wir entsorgen täglich eine Vielzahl an Plastikbechern, das möchten wir der Umwelt zuliebe
ändern.
Daher starten wir einen Testdurchlauf! Wir bitten Sie darum: bringen Sie Ihren eigenen Becher zum Spülen mit.
Wir machen es anderen Praxen nach, die dadurch bereits erfolgreich ihren Plastikmüll reduziert haben.
Geeignet sind Becher jeglicher Art mit einer Höhe bis zu 9 cm (bitte keine Einweg-Becher mitbringen). Nehmen Sie dafür Becher, die Sie bereits zu Hause haben.
Warum machen wir das?
Ein Plastikbecher wiegt 2 Gramm. Bei circa 55 Patienten pro Tag und 230 Arbeitstagen
im Jahr ergibt das ca. 25,3 Kilogramm Plastik jährlich, allein für unsere Praxis. Davon sind alle
anderen Einwegartikel, die täglich aus hygienischen Gründen in Zahnarztpraxen verwendet
werden, noch ausgeschlossen.
Im Rahmen der Fußball-Europameisterschaft 2008 wurde die Ökobilanz verschiedener Bechersysteme untersucht. Die Schlussfolgerung war, dass alle Mehrwegbecherszenarien gegenüber Einwegszenarien eine geringere Umweltbelastung aufwiesen. "Selbst das beste Einwegszenario führt zu einer doppelt so hohen Umweltbelastung wie das ungünstigste Mehrwegsystem."
Als der Wunsch bei uns aufkam, unseren Plastikmüll zu reduzieren, haben wir verschiedene
Szenarien auch einmal für unsere Praxis durchgespielt:
Pappbecher sind auf der Innenseite mit einem weichen Kunststoff beschichtet. Es handelt sich hierbei also nicht um reine Pappe, sondern um einen „Hybridwerkstoff“. Um diesen zu recyceln, müssten erst die Papierfasern von dem Barrierematerial getrennt werden. Sie müssten also getrennt gesammelt und einer speziellen Aufbereitung zugeführt werden.
Mundspülbecher in der Zahnarztpraxis gelten als Medizinprodukte. Da diese mit der Schleimhaut der Patient:innen in Kontakt kommen, gelten diese als „semikritisch A“. Bedeutet, ein einfaches Spülen ist nicht möglich. Stattdessen muss eine Aufbereitung im Thermodesinfektor erfolgen. Dabei handelt es sich im Prinzip um eine Spülmaschine, die jedoch eine erhebliche Menge an Chemikalien enthält und viel stärker erhitzt wird. Das sorgt für einen dementsprechenden Ressourcenverbrauch und eine schlechte Energiebilanz.
Da es sich hierbei nicht um Medizinprodukte handelt, kann der Becher nach dem Gebrauch von dem/der Patient:in wieder mit nach Hause genommen und regulär in der Spülmaschine oder per Hand gereinigt werden.
Unser Fazit:
Pappbecher kommen für uns nicht in Frage, daher kommen nun Sie als Patient:in
ins Spiel: bringen Sie Ihren Becher mit in die Praxis.
Wir haben bereits einige Patienten:innen mündlich darauf hingewiesen und sind auf eine durchweg positive Resonanz gestoßen.
Für Notfälle halten wir einige wenige Mehrwegbecher in der Praxis vor, den Gebrauch dieser versuchen wir wegen der schlechten Energiebilanz auf ein Minimum zu reduzieren.
Wir freuen uns, wenn Sie den Weg zu einer grüneren Praxis gemeinsam mit uns gehen wollen!
Bringen Sie auch gerne alte Terminzettel erneut mit. Versuchen Sie den Griff zur Einmalzahnbürste bei uns in der Praxis zu vermeiden und bringen Sie lieber Ihre eigene von zu Hause mit. So können wir Ihnen unter Umständen bei Fragen direkt ein paar nützliche Tipps geben.
Johanna Herzog
Zahnärztin in Vorbereitung
Im Folgenden, noch einige weitere Maßnahmen, die wir bereits ergriffen haben, um unsere Praxis etwas umweltfreundlicher zu machen: